Vergleichstest Zumo 660 und Montana 600
14.11.2012
Garmin im Doppelpack
Vergleichstest Zumo 660 und Montana 600
Für die Sardinien-Reise hatten wir den Zumo mit der Straßenkarte Citynavigator Europa
und den Montana mit der Topo Italien bestückt. Unabhängig vom Gerät mussten wir
feststellen, dass das Kartenmaterial für Sardinien sehr ungenau ist. Mehrmals standen
wir bei der Abbiege-Aufforderung vor verschlossenen Hoftoren. Oder ein Streckenabschnitt
war einfach nicht vorhanden. Sei es wegen Änderung der Straßenführung oder schlicht weil
es an dieser Stelle noch nie eine Straße gab. Die Fehler waren in beiden Kartenvarianten
jeweils die gleichen.
Beide Geräte sind wie heute üblich, mit Touchscreen ausgerüstet. Bei starkem Lichteinfall
sind diese Displays brauchbar, aber nicht wirklich gut abzulesen. Ein allgemeines Problem
aktueller Navis.
Der Montana hat allerdings sichtbar die aktuellere Technik. Aus diesem Grund haben wir
die Topokarten auch hier installiert. Der Zumo kann diese zwar ebenfalls lesen, Grafik und
Bildaufbau sind aber nicht akzeptabel.
Landkarten helfen auch in Zeiten moderner Elektronik.
Bessere Übersicht für die Planung und 100% ausfallsicher.
Leider fehlen beiden Geräten zusätzliche Bedientasten für die wichtigsten Funktionen.
Bei der Bedienung über Touchscreen kommt es mit Motorradhandschuhen immer
wieder zu falschen Eingabebefehlen, weil die Bedienfelder zu eng beieinander liegen,
oder man beim Verschieben der Karte versehentlich darüber streicht. Beim Zumo
etwas besser als beim Montana.
Geschwindigkeit und Genauigkeit sind bei beiden Geräten auf hohem Niveau. Im
direkten Vergleich merkt man allerdings, dass der Montana die neuere Technik besitzt.
Nach dem Einschalten hat der Montana in kürzester Zeit Empfang, während sich der
Zumo noch eine Pause gönnt. Umso mehr waren wir dann allerdings verwundert, dass
der Montana trotz vollem Satellitenempfang den aktuellen Standort nicht mehr findet,
wenn Einschalt- und Ausschaltort weit auseinanderliegen.
Bei der reinen Navigation geben sich beide Geräte keine größere Blöße. Lediglich beim
Verlassen der Route mit ausgeschalteter Neuberechnung hängt der Montana ab und zu.
Bei früheren Fahrten mit der Straßenkarte war das nicht aufgetreten. Den Fahrspur-
Assistenten des Zumo vermissen wir beim Montana ebenso, wie die manuelle Neube-
rechnung per Tastendruck (Umleitungsfunktion).
Der Autozoom ist beim Zumo einfach, beim Montana variabel einstellbar, was sich in der
Praxis als nicht brauchbar erweist. Er zoomt dann permanent hin und her, weshalb man
völlig das Gefühl für die zu fahrende Distanz verliert. Wir haben die Funktion komplett
deaktiviert und bei Bedarf manuell eingegriffen.
Generell sind die vielen Menüs und Untermenüs des Montana recht unübersichtlich und
deshalb nur für Nutzer geeignet, die Erfahrung mit Navis haben und regelmäßig damit
arbeiten.
Als sehr robust hat sich der Zumo samt originaler Halterung erwiesen. Er läuft bei uns
mittlerweile im fünften Jahr, mit vielen Offroad Einsätzen, ohne irgendwelche Probleme.
Die ersten Eindrücke vom Montana, was die Qualität angeht, sind ebenfall sehr positiv.
Kleinere, Software bedingte Probleme werden erfahrungsgemäß nach einigen Updates
der Vergangenheit angehören.
Unsere Einschätzung zum Einsatzgebiet:
Für die reine Straßennavigation ist der Zumo 660 das ideale Gerät. Wer mehr von
seinem Navi erwartet, sollte zum Montana greifen.
Noch ein Wort zur Planungssoftware:
Garmin ersetzt MapSource durch BaseCamp. Alle aktuellen Geräte sind auf die neue
Software ausgelegt.
In MapSource geplante Routen wurden beim Übertragen auf BaseCamp teilweise
verändert oder unbrauchbar. Es bleibt also nichts anderes übrig, als sich mit der
neuen Variante anzufreunden. Wobei man sagen muss, dass BaseCamp immer
besser wird, was den Umstieg erleichtert.